Über einen Zeitraum von 15 Jahren, beginnend mit dem Jahre 1954, zog sich die Neugestaltung der Glasfenster hin. Sie wurden sämtlich nach den Entwürfen Wilhelm Buschultes ausgeführt und repräsentieren so eine größere Schaffensperiode dieses westfälischen Künstlers.
Als erstes erhielten die großen Fenster des Querschiffes im Hinblick auf die Kirchenpatronin Darstellungen zur Marienthematik. Buschulte verband jeweils zwei Darstellungen in einem Bild. Auf diese Weise, wie auch durch die Koppelung je zweier Fenster, stellte er typologische Bezüge her oder zwei Szenen einer Geschichte dar.
So in der Westwand:
In der Ostwand:
Die sechs Rundbogenfenster der Seitenschiffe zeigen verschiedene Engelsdarstellungen, die Doppelfenster im Obergaden orientieren sich thematisch an dem „Lobgesang der Jünglinge im Feuerofen auf die Schöpfung“ (Dan 3,57-80). Die Vierpassfenster im Querschiff sowie die Chorfenster beziehen sich auf die Johannes-Offenbarung. In der südlichen Querschiffwand stellte Buschulte die vier „apokalyptischen Reiter“ dar. Ihnen gegenüber befinden sich andere apokalyptische Zeichen: „Drache“, „Reiter auf weißem Pferd“, „die Hure Babylon“, „besiegter Drache“. Der Chor wird von Engelerscheinungen der Apokalypse erleuchtet. Im mittleren Rundbogenfenster erscheint im unteren Bereich das Himmlische Jerusalem, erkennbar an seinem quadratischen Umriss. Die Fenster der Seitenkapellen zeigen „Jesu Gebet im Garten Getsemani“ (Mt 26,36-46), die „Botschaft des Engels im leeren Grab“ (Mt 16,1-8), „der Auferstandene und Maria Magdalena“ (Joh 20.11-18), „der Auferstandene und Thomas“ (Joh. 20,24-29). In der westlichen Seitenapsis umgibt die Muttergottesstatue eine Fensterreihe mit Rosenornamenten. Im Mittelfenster der östlichen Seitenapsis ist das „Schweißtuch der Veronika“ dargestellt.
Die früheren Werke Buschultes sind von weitgeschwungenen Konturen und durchlaufenden Linien bestimmt, die einander mehrfach überschneiden. Die so entstandenen Zwischenfenster aus Glas wechseln mehrfach die Farbe, ohne sich streng auf die Gegenständlichkeit des Dargestellten zu beziehen. Die Formsprache der späteren Fenster zeigt eine höhere Abstraktion und wird bestimmt von voneinander abgesetzten blasenähnlichen Elementen. Außerdem haben die Farben an Leuchtkraft zugenommen. Als abschließende Arbeit erhielten 1970 die Chorfenster, die seit Kriegsende vermauert geblieben waren, eine neue Verglasung. Ein tiefes Blau fasst das Band der Rundfenster als Grund für die Lichterscheinungen der Engel zusammen.